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  Typisches Fischerboot  
   
Seit Jahren zieht es uns mit schöner Regelmäßigkeit um die Weihnachtszeit nach Malta - jenen von der Sonne verwöhnten Inseln zwischen Afrika und Europa. Malta bildet somit das Bindeglied zwischen Orient und Okzident, wobei die drei Inseln Malta, Gozo und Comino zum europäischen Kontinent gehören. In der langen und wechselvollen Geschichte haben Phönizier, Römer, Araber, Franzosen, Engländer und der Johanniter Orden die Inseln und Menschen geprägt. Das maltesische Archipel ist somit heute ein einzigartiger Schmelztiegel aus allen Epochen und Kulturen des Mittelmeeres.

Flora und Fauna haben auf dem recht kargen Kalksteinfelsen eigentlich wenig zu bieten. Man möchte fast meinen, daß man nach einem 14tägigen Urlaub jeden einzelnen Baum mit Vornamen kennt. Der Reiz der Insel liegt aber nicht hier, sondern in den Menschen und ihrer mehrere Jahrtausend alten Kultur. Selten haben wir so vorbehaltlos freundliche und offenherzige Menschen getroffen. Vielleicht liegt es daran, daß auf den insgesamt nur 316 km2 großen Inseln lediglich 380.000 Einwohner leben und damit jeder ein potentieller Verwandter ist. Wie auch immer, trotz zunehmendem Tourismus haben sich die Bewohner ihre Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber den Fremden erhalten. Schon bei seinem ersten Besuch hat man das Gefühl, alte Bekannte und Freunde wiederzutreffen.

     
  Klippen bei Dingli  
   
  Malta-Bus  
   
Daneben erwarten den Besucher auch über 7.000 Jahre Geschichte. In Zeiten, in denen sich das heutige so stolze Europa noch vornehmlich ;-) von Baum zu Baum bewegte, haben die Menschen des Neolithikums hier schon monumentale Tempelanlagen errichtet. Die Tempel, wie z.B. die von Hagar Qim, Mnajdra, Ggantija oder das Hypogäum - eine einmalige unterirdische Tempelanlage - wurden weit vor den ersten Pyramiden gebaut. Nach den Phöniziern, Punier und Römern, von den heute nur Weniges erhalten ist, kam der Apostel Paulus. Er erlitt im Jahre 59 vor Malta Schiffbruch und brachte den Bewohnern der Inseln den christlichen Glauben. Der Ort des Schiffbruchs und der Errettung des Apostels sind ein paar kleine Felsen, die der St. Pauls Bay vorgelagert sind.

Zweihundert Jahre, von 870 bis 1090, dominierten die Araber Malta. Neben einer Reihe von Festungsbauten aus dieser Zeit, haben die Malteser insbesondere ihre Landessprache "Malti", ein arabischer Dialekt, dieser Zeit zu verdanken. Normannen, Spanier und Sizilianer lösten die Araber als Herren der Insel im Rahmen der maltesischen Reconquista ab, bevor der "Ritterliche Orden des Heiligen Johannes vom Spital in Jerusalem" Malta im Jahre 1530 von Karl V. als Lehen erhielt. Die Ordensritter, auf Rhodos im Jahre 1522 von den Türken noch geschlagen, bauten Malta im Verlaufe der nächsten Jahrhunderte als christliches Bollwerk gegen die islamische Bedrohung aus. Die Hauptstadt Valletta sowie eine Vielzahl von Festungen dokumentieren dies heute sehr eindrucksvoll.

In den letzten zweihundert Jahren mußten die Malteser noch die französische und britische Herrschaft sowie einen aufopferungsvollen Verteidigungskampf im zweiten Weltkrieg hinnehmen, bevor das Land im Jahre 1964 seine Unabhängigkeit errang. Seit dem 01.Mai 2004 sind die Inseln Mitglieder der Europäischen Union. Herzlich Willkommen!

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© 19.05.2004 our world = schönes fernweh: reiseberichte und -informationen aus unserer welt | a.+ b. machetanz | impressum