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Pyramide des Wahrsagers
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Durch Zuwanderung aus dem Tiefland erleben die Städte der Puuc Region,
allen voran Uxmal, ab ca. 900 einen Aufschwung. Während
die postklassische Epoche vor allem durch die verstärkten Einflüsse
anderer Völker aus dem Norden Mexikos charakterisiert ist (Chichén
Itzá), scheint dagegen in der Puuc Region noch einmal die alte ursprüngliche
Kunst und Kultur der Maya eine neue Blütezeit zu erleben.
Es ist die fast barocke Leichtigkeit der Architektur, die Uxmal und die Städte
der Puuc Region so anmutig und zauberhaft erscheinen lassen.
Leider ist das traumhafte und wunderschöne Uxmal nicht unbedingt im Rahmen
eines Tagesausflugs von der Karibikküste aus zu erreichen. Für unsere
Ruta Puuc bezogen wir daher für zwei Nächte im Mision
Uxmal Quartier (ca. 60 EUR/ Zi. inkl. Halbpension). Das gute Mittelklasse-Hotel
ist rund 3 km vom archäologischen Park entfernt und neben 2-3 anderen die
einzige Übernachtungsmöglichkeit. Alternativ wäre dann nur noch
die Hauptstadt Merida, die rund 80 km entfernt ist.
Auch in Uxmal ist in den 87 Pesos
Eintritt (gut 6 EUR) eine gut 45minütige Show um 20:00 Uhr enthalten. Unabhängig
von der Handlung um den Regengott Chac Mol sowie den Städten
Uxmal und Chichén Itzá , sollte man sich die Show
schon allein aufgrund des Farbenspiels im Viereck der Nonnen
und auf der Pyramide des Wahrsagers ansehen. Und somit sind schon
zwei der Hauptattraktionen genannt. Vom Besucherzentrum kommend, steht man sogleich
staunend vor der 38 m hohen Pyramide des Wahrsagers. Im Gegensatz zu allen anderen
Pyramiden hat diese einen ovalen Grundriß. Auch die Steigung ist mit 60°
nicht gerade sanft oder typisch. Leider (oder vielleicht auch zum Glück)
war das Bauwerk während unseres Besuches im Oktober 2003 nicht zu betreten.
Direkt im Westen anschließend, das Viereck der Nonnen. Auch hier gingen
die Spanier wieder fälschlicherweise von einem Kloster aus. Vier langgestreckte
und reich verzierte Gebäude umschließen einen rund 65 x 45 m großen
trapezförmigen Innenhof. Am Westflügel sieht man mit einem umlaufenden
Fries der gefiederten Schlange, eines der wenigen Beispiele für Einflüsse
der Tolteken in Uxmal.
Durch den Ballspielplatz geht's dann in Richtung Süden direkt
zu großen Pyramide. Diese ist zwar mit Ihren 30 m fast so hoch wie die Pyramide
des Wahrsagers, wirkt aber auf den ersten Blick weniger gewaltig. Dies liegt wohl
daran, daß bisher nur die Vorderfront rekonstruiert wurde und die Pyramide
nicht als alleinstehendes Bauwerk gesehen wird. Aber zumindest hier konnten wir
wieder in den Olymp der Maya aufsteigen und den wunderschönen Blick über
Uxmal genießen. Uns schien es fast so, daß der Blick von hier bzw.
vom Haus der Schildkröten der schönste in Uxmal ist. Denn so hatte man immer
die imposante Erscheinung der Pyramide des Wahrsagers vor Augen. Etwas oberhalb
des Hauses der Schildkröten erwartete uns dann das letzte Highlight Uxmals.
Der rund 100 m lange Palast des Gouverneurs hat uns besonders
aufgrund seines filigranen Frieses aus Masken des Chac Mol gefallen.
Uns war sehr schnell bewußt geworden, daß es fast unmöglich ist,
den kompletten Archäologischen Park an einem Tag zu erkunden. Zu groß
die Ausdehnung und zu vieles zu entdecken. Allein schon der Blick von der Großen
Pyramide verdeutlichte uns aufgrund der vielen herausragenden Baumwipfel und Bauten,
welche Ausmaße die Stadt einst hatte. Daher steht für uns fest: Wir
müssen bald wiederkommen .
© 19.06.2005
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